Manche Projekte sind eine Aneinanderreihung von Herausforderungen. Am Ende des Tages interessiert es wirklich niemanden, was alles schief gegangen ist, wie wenig Zeit und Geld man hatte, und gegen welche Widrigkeiten man ankämpfen musste. Nur das Ergebnis zählt. Heute will ich jedoch mal etwas aus dem Nähkästchen plaudern und an einem Beispiel erzählen, was da so manchmal hinter den Kulissen schief geht.
Die Juice hat mich im Februar engagiert, das Covershooting mit Savas zu machen. Savas und ich hatten uns dann ein ganz tolles Konzept in einem aufwändig dekorierten Raum überlegt. Da aber gebührenpflichtige Locations und ein aufwändige Ausstattungskosten nicht im Budget vorgesehen waren, mussten wir improvisieren, um einen geeigneten Raum zu finden, in dem sich das Konzept kostengünstig realisieren lässt. Als dann 16 Stunden vor dem Shooting unsere Hoffnung auf einen passenden Raum zerplatzte, musste ich kurzfristig Plan B entwickeln. Soviel Schnee hat man ja nicht jeden Winter, und da es gerade wieder schneite, und alles schön weiß war, bot sich eine Schneelandschaft als Motiv geradezu an. Das Problem war nur, dass die Location nicht zu weit von der Stadtmitte entfernt sein durfte, da Savas mir maximal 90 min zur Verfügung stand, weil er auf Promotour in Berlin war, und sein Terminkalender absolut voll war. Ich hatte aber ein passendes Motiv gefunden, das ca. 30 min weit entfernt war. Ok, 30 min Fahrt hin, 30 min Fotoshooting, 30 min Fahrt zurück ins Hotel. Passt! Der Plan war, alle Bäume im Bild als Kontrast zu der weißen Schneelandschaft mit roten Bellobildern zu dekorieren und Savas dann darin zu inszenieren. Als wir dann am nächsten Morgen an der Location standen, die ersten Bäume dekoriert waren und ich meine Kamera zückte, fing es an heftig zu schneien. Das war nicht schön, weil die Stimmung durch den Schneefall nicht wirklich cool war und sich nicht richtig anfühlte. Also mussten wir abbrechen und improvisieren, um in den verbleibenden wenigen Minuten bis zum nächsten Termin von Savas covertaugliche Fotos in den Kasten zu bekommen. Zum Glück kannte ich auf dem Weg zurück zum Hotel einen Tunnel…
