Ende letzten Jahres fragte mich Fler, ob wir ein Fotoshooting Unterwasser machen könnten. Ich wusste, dass es sehr aufwendig werden würde, weil wir ein passendes Becken brauchen, ein recht großes Team mit Safetydivern, Helfern und Beleuchtern und eine ganze Menge Licht.
Anfang Januar war es dann soweit. Die ersten Stunden des Tages verbrachte ich damit, mich an das Tauchequipment zu gewöhnen, um unter Wasser atmen zu können. Ich empfand das zu Beginn sehr bedrückend, Neoprenanzug, Flasche auf dem Rücken, Tauchmaske auf dem Gesicht, und überall Schläuche, dazu kam die Akustik und die ungewohnten Atemgeräusche. Aber als ich einigermaßen entspannt atmen konnte und die Kamera in die Hand nahm, ging das Gefühl der Beklemmung sofort weg, weil ich mich aufs Bild und nicht mehr auf die ungewohnte Umgebung konzentrierte. Allerdings musste ich feststellen, dass Tauchmaske und Mundstück deutlich mehr im Weg waren, als ich dachte und so war der Blick durch den Sucher meiner Kamera nicht möglich. Ich musste also über das Display fotografieren. Leider funktionierte die Bedienung meiner Nikon durch den Wasserschutz nicht optimal, so dass ich auf mein Fujiequipemt ausweichen musste, das durch die Hülle besser ansprach. Zum Glück hatte ich beide Systeme dabei. Als Fler dann am Nachmittag dazustieß, legten wir gleich los. Fler wollte nicht mit Atemgerät arbeiten, so dass wir nicht dauerhaft auf dem Grund des Beckens fotografieren konnten, weil sonst zu viel Zeit durch das Auf und Abtauchen verloren gegangen wäre. Wir arbeiten also überwiegend nah an der Wasseroberfläche, und Fler tauchte zum Luftholen immer auf. Das kostete natürlich Kraft und war sehr anstrengend. Das Shooting dauerte fast 5,5 Stunden. Davon waren wir fast ununterbrochen im Wasser. Ich selbst war nur 3x kurz außerhalb des Beckens, um Bilder zu checken und Karten und Akkus zu wechseln. Es war gar nicht so einfach, zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen, weil sich unter Wasser nicht alles so einfach kontrollieren lässt. Technik, Licht, Bewegungen, Kleidung, Haut, Gesichtsausdrücke, alles funktionierte und wirkte anders. Glücklicherweise ist Fler sehr fokussiert und gibt nicht eher auf, bis alles im Kasten ist, und so kamen wir am Ende des Tages zu einigen sehr coolen Ergebnissen, die ich hier zeige.

Vielen Dank auch an die Crew, ohne deren Hilfe das Ganze nicht funktioniert hätte:
Technische Beratung, Koordination, Betreuung: Filmyard/Uwe Steckhan
Safety Diver: Uwe & Evan
Oberbeleuchter: Jonathan Beneteau

Und hier kommt ein kleines MakingOf Video, das Uwe Steckhan von filmyard gedreht hat:

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